Veränderungen im Pfarrhaus

von Pfarrerin Theresa Rieder

Ein achtes Amtsjahr als Pfarrerin VDM (verbi divini ministra, Dienerin am Wort GOTTES) hat begonnen. Viele wertvolle Begegnungen und Momente im kirchlichen Leben darf ich immer wieder erfahren mit Jung und Alt, mit Schwerem und Frohem, mit Gutem und weniger Löblichem. Nach getaner Arbeit ziehe ich mich gerne etwas zurück, wie so viele Menschen das tun, dann bin ich gerne still, gehe ins Gebet, oder ich setzte mich ans Klavier und öffne mein Herz zur Stärkung durch GOTT, oder wirke in meinem grossen Blumen- und Gemüsegarten an Matten.

Wir Pfarrer dürfen ab 58 Jahren in unser Wohneigentum zügeln und werden von der Residenzpflicht entbunden. Der Kirchgemeinderat hat mich gebeten, mit dem Umzug etwas zuzuwarten. Nun ist der ideale Zeitpunkt gekommen. Mit gut 62 Jahren ziehe ich im Oktober 2023 aus der Wohnung im Pfarrhaus an die Dorfstrasse 45, nach Matten.

Im Parterre des Pfarrhauses stehen mir weiterhin Büro und Besprechungszimmer als Amtsräume zur Verfügung. Die Küche wird wie auch bisher als Kaffee-, Gesprächs- und Pausenraum genutzt. Ausser Mittwoch und Samstag ist das Pfarramt in der Regel von 9-17 Uhr gut erreichbar wie bisher über 033 733 36 56.

Noch bis zu meiner Pensionierung führe ich – so GOTT will - meinen bisherigen Dienst weiter. Ab November 2023, kann im Pfarrhaus ein Umbau beginnen, welcher einen separaten Zugang zur Wohnung mit Küche im Obergeschoss vorsieht. Die bauliche Verbesserung wird eine stete Vermietung der Wohnung im Pfarrhaus ermöglichen, sei es nun für die zukünftige Pfarrfamilie oder anderweitig.

Sie haben sicherlich gehört, dass mehr Abgänge und weniger Studienzugänge den Stellenmarkt der Pfarrpersonen beträchtlich ausgetrocknet haben. Zudem verlassen uns in diesem Jahr drei Pfarrpersonen im Simmental (St. Stephan, Zweisimmen, Oberwil) und es folgen im nächsten Jahr erneut weitere Abgänge in Zweisimmen und im Saanenland. Lauenen findet seit längerem keine Pfarrperson mehr. Ich will trotz allem zuversichtlich bleiben und schaue immer wieder gerne auf die grosse Zahl Kinder der Chinder-Chilche. Die neuen Generationen werden sich den Weg bahnen und entscheiden was sie für wertvoll und wichtig erachten. Das gebe ich getrost in GOTTES gute Hände, denn grosse Veränderungen im Wachsen und Schrumpfen gab es durch die vergangenen Jahrhunderte immer wieder, und: die Kirche steht noch! Allen lieben Menschen, welche die Kirche lebendig und wertvoll halten durch ihr persönliches Dazutun sei hier gedankt. Wir stehen etwas an die Wand gedrückt da, so empfinde ich es, und wir versuchen mit vorhandenen Kräften, die Kirche in ihren Aufgaben und im Zuspruch von GOTTES Hilfe und Kraft an die nächste Generation weiter zu tragen.

Nun freue ich mich auf meine letzten Amtsjahre an der Lenk mit Ihrer und GOTTES Hilfe und bete mit frohem Mut den Psalm 121: ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher wird mir Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt von GOTT, der Himmel und Erde geschaffen hat und nicht fahren lässt das Werk Seiner Hände.

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